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Schlammbadtorte

schlammbadtorte
Schlammbad in gleißender Sonne (wurde zum Picknick mitgenommen…)

Die Torte hatte ich schon an verschiedensten Stellen im Internet gesehen, und der anstehende Kindergeburtstag diese Woche war nun willkommene Gelegenheit,  sie selber einmal auszuprobieren. Der Schokoladenkuchenteig ist eine adaptierte Version dieses Saure Sahne Kuchens, und für den Rest konsultierte ich die Anleitung  bei der fine craft guild.

Lessons learned:

  • Mini Kitkat reichen als Zaunlatten völlig aus. Aber die Anzahl bloss nicht zu knapp kalkulieren, bei 20cm Tortendurchmesser gilt es 62cm Umfang zu umzäunen. Das waren in meinem Fall 40 einzelne Riegel.
  • Geduld, Geduld, Geduld bis die Ganache den richtigen Aggregatzustand erreicht, um als Kleber für den Zaun zu dienen.
  • Die Menge für die Ganache ist wesentlich mehr als ich für den Kuchen brauchte. ABER! Der Rest ist ein prima Brotaufstrich.
  • Der Kuchenteig erscheint zunächst ein wenig trocken. Nachdem er aber eine Nacht mit Marmeladenfüllung und Schokoladenschlammdecke durchziehen konnte ist er perfekt.
  • Ja, ich hätte mir auch die Arbeit machen können selbst die Marzipanschweine zu modellieren. Nächstes Mal dann, versprochen.

Schokoladenkuchenteig:

  • 150 g Zucker
  • 150g Butter
  • 4 (kleine) Eier
  • 150g Saure Sahne
  • 225 g Mehl
  • 30g Kakao
  • 3/4 TL Natron

Guss und Deko:

  • etwa 100g Mango-Marillen-Fruchtaufstrich (den hier)
  • 250ml frische Schlagsahne
  • 100g Milchschokolade (Valrhona 40% Jivara)
  • 100g Zartbitterschokolade (Valrhona 70% Guanaja)
  • 2 Tüten Mini Kitkat
  • Marzipanschweine

Erstmal den Kuchen backen, das hab ich schon zwei Tage vorher gemacht:

Ofen auf 175° vorheizen.  Springform (26cm) mit Backpapier auslegen, Ränder mit Butter einfetten.

Mehl, Kakao und Natron vermischen.

Butter und Zucker cremig aufschlagen. Vanillezucker einrieseln lassen. Eier einzeln hinzufügen und gut unterschlagen. Saure Sahne hinzufügen und gut verrühren.

Mehlmischung hinzufügen und den Teig in die Springform geben.

Etwa 40 Minuten backen – zwischendurch Stäbchenprobe machen und ggf. auf Ober- Unterhitze schalten.  Den Kuchen auskühlen lassen.

Zusammenbau:

Den Kuchen in Tortenform bringen und etwas verkleinern. Letzteres geht gut mit einem Tortenring, um den man dann mit dem Messer herumsäbelt. Der Kuchen hatte danach etwa 20cm Durchmesser. Den Hügel in der Mitte musste ich abtragen, die Reste dann mit dem Fruchtaufstrich aussen rum kleben, so dass eine einigermassen ebene Fläche entsteht. Das muss jetzt auch nicht so super exakt sein, wir reden ja immerhin über ein Schlammbad.

Ach ja, halbiert werden muss der Kuchen auch noch. Den unteren Boden dann grosszügig mit dem Fruchtaufstrich bestreichen und den Deckel wieder aufsetzen. Die oben erwähnte Klebeaktion findet  danach statt.

schlammbadtortenbasis
… um das mal etwas zu verdeutlichen.

Für die Ganache die Schokolade kleinhacken, und unter ständigem Rühren langsam in der Schlagsahne erwärmen. Das gibt eine sehr sehr leckere Pampe mit der Konsistenz von dünnem Pudding. Die muss jetzt erstmal abkühlen, dabei immer mal umrühren.

In der Zwischenzeit die Kitkat-Riegel halbieren. Dabei sollte man recht vorsichtig sein, sonst gibt es Waffelbruch.

Und schon ist es Zeit für die Montage. Da die Ganache zu diesem Zeitpunkt noch recht dünnflüssig war, hat sich folgendes Vorgehen bewährt: Untere Hälfte des Kitkat mit Ganache einstreichen, an den Kuchen stellen, von aussen mit Tortenring fixieren. (Der Trick ist den Tortenring nicht zu weit einzustellen – bringt ja sonst nix, logisch, aber auch nicht zu eng sonst streift man die ganze Schokolade wieder ab. )

Ist der Zaun aufgebaut, kann die Ganache eingefüllt werden. Die sollte inzwischen auch so dick sein, dass sie nicht mehr aussen zwischen den Riegeln von der Torte läuft.  Den Rest (etwa 100ml) zur Weiterverwendung als enorm leckeren Schokoaufstrich in ein Gläschen füllen.

Nun nur noch die Schweinchen sowie eventuelle weitere Deko einsetzen, und fertig. Vor dem Verzehr 12 Stunden durchziehen lassen ist zu empfehlen. Und nicht vergessen den Tortenring zu entfernen und noch ein Schleifchen drum zu binden.

Heidelbeerkuchen mit Saure-Sahne-Guss

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So, das ist das fünfte Süßkramrezept in Folge. Macht nix.

Quark-Öl-Teig:

  • 200 g Mehl
  • 50g Zucker
  • 2 TL Backpulver
  • 70ml Öl
  • 125g Magerquark

Guss und Belag:

  • 2 EL Semmelbrösel
  • 350g Heidelbeeren (hier TK)
  • 150g Saure Sahne
  • 2 Eier, getrennt
  • 1 P Vanillezucker
  • 35g Zucker
  • 2 TL Stärkemehl

Die Teigzutaten verkneten und 15 Minuten kühl stellen.

Ofen auf 175°C vorheizen. Springform bzw. in meinem Falle Tarteform mit Butter einfetten.

Heidelbeeren auf ein Sieb geben und antauen lassen.

Saure Sahne, Zucker, Vanillezucker und Eigelb gut verrühren. Eiweiss mit etwas Salz steif schlagen und unterheben.

Den Teig in der Form verteilen und einen kleinen Rand hochziehen. Mit der Gabel den Boden einstechen und danach mit Semmelbröseln bestreuen.

Heidelbeeren darüber verteilen und den Guss darüber geben.

Eine gute halbe Stunde backen. (Hier: 15 Minuten 175° Umluft, 15 Minuten 175° Ober- Unterhitze, 10 Minuten 160° Ober- Unterhitze auf der untersten Stufe.)

Diabetikerinfo:

Der Kuchen hat 27,75 KE, welche sich zusammensetzen aus 13KE Mehl, 5 KE Zucker, 1,5 KE Semmelmehl, 0,75 KE Saure Sahne, 4,5 KE Zucker, 1 KE Stärke, 2KE Heidelbeeren.  Bei 12 Stücken sind das knapp 2,5 KE pro Stück. Ich vermute das geht nicht mehr ganz als low-carb durch…

Karottenkuchen

karottenkuchen
Höhere Mächte befahlen: von oben komisches Zeug ins Bild ragen lassen.

So, da ist schon wieder ein Jahr rum seit dem letzten Eintrag. Dieses Jahr gab es zu Ostern einen formidablen Karottenkuchen, und zwar nach Frau Novemberregen. Gegenüber meinen sonstigen Möhrenkuchen-Varianten zeichnet sich dieser durch ausgesprochene nicht-Mächtigkeit aus. Ausserdem ist er trotz des von mir heimlich verabscheuten Eiertrennens ziemlich fix zusammengerührt. Und schmecken tut er fein, klaro.

Zutaten:

  • 250g Möhren (geputzt gewogen)
  • Zitronensaft
  • 200g gemahlene Mandeln
  • 40g Mehl
  • 2TL Backpulver
  • 6 Eier
  • 160g Zucker

Dekoration:

Puderzucker, Marzipanmöhren, gehackte Pistazien

Backofen auf 180° Ober-/Unterhitze vorheizen. Springform mit Backpapier auslegen und

Möhren putzen, schälen, reiben. Mit etwas Zitronensaft beträufeln.

Mandeln, Mehl und Backpulver mischen.

Eier trennen. Eiweiss mit einer Prise Salz steifschlagen, dabei Zucker einrieseln lassen. Die Eigelb verschlagen und unterziehen.

Erst Mehl-Mandelmischung, dann die Möhrenraspel unter die Eimasse heben. In die Springform geben und 40 Minuten plus x backen. Hier entsprach “plus x” 20 Minuten bei 160 Grad.

Abgekühlten Kuchen mit Staubzucker besieben, Marzipanmöhren mit etwas Zuckerguss festkleben, und noch ein paar gehackte Pistazien drauf verteilen.

Für weitere Dekorationsmöglichkeiten, Informationen zur Backzeit und allerhand hilfreichen Tips was man mit dem Kuchen noch so anstellen kann (und was nicht) schaue man bitte im Originalpost nach.

Diabetikerkram:

Der Kuchen weist einen weiteren, nicht zu unterschätzenden Vorteil auf: Gar nicht mal so viele Kohlenhydrate. Es sind eigentlich nur gut gerechnet 20 KE (16KE Zucker, 3 KE Mehl, 1 KE Deko), und wenn man nicht gerade riesengrosse Stücke schneidet ist man pro Stück mit 1,5 KE dabei. Da nehm ich gleich noch eins.

Marzipantorte mit Preiselbeeren und Schokolade

Marzipantorte mit Preiselbeeren und Schokolade

Es mag zugegebenermaßen bessere Wege geben, das Blog mal wieder zu beleben, als a) das Ganze mittels WordPress-Update vollständig zu schreddern (es werden nicht viele mitbekommen haben, aber hier war es ein paar Tage zappenduster) und b) eine Torte zu verbloggen, von der keine vollständigen, geschweige denn krümelfreien Fotos existieren. Bin nicht mehr im Flow, erst drei Tage nach Anschnitt fiel mir ein, daß man die Leckerei ja mal knipsen könnte.

Problemlage a) konnte mittlerweile mit Blut, Schweiss und Tränen behoben werden. Und über Problem b) sehen wir einfach mal hinweg, denn die Torte ist der Hammer. Aber von vorn:

Vor einiger Zeit flatterte mir ein Zettelchen mit dem Rezept für die Marzipantorte mit Wildpreiselbeeren in den Einkaufskorb. Die war ja so hübsch! Und schien mir ausgezeichnet als Geburtstagstorte für einen Marzipanliebhaber geeignet. Allerdings war der Geburtstag ein Wochentag, die Anzahl der Gäste überschaubar, von daher eine Torte mit Sahnefüllung vielleicht doch nicht so ideal. Ein wenig Recherche förderte den Pistachio Petit-Four Cake bei Smitten Kitchen zutage, in welchen eine Füllung aus Marmelade, Marzipan und Ganache kommt. Optimal, genau das was ich suchte. In Sachen Ganache nahm ich mir dann bei der Tortentante noch Nachhilfe.

Herausgekommen ist eine feine Torte, mit gleich mehreren Vorzügen: Der Teig ist sehr fix gemacht und man muss keine Eier trennen. Ich hasse Eier trennen!  Die Torte hält sich, wie erwartet, gut und wird mit dem Durchziehen sogar noch besser. Und ich wurde sehr überrascht – ich fand die Preiselbeeren eigentlich zu sauer und die Ganache zu herb, befürchtete daher das Schlimmste. Aber es passt alles hervorragend zusammen. Im übrigen erinnert die Torte an einen überdimensionalen Dominostein. Wer also Marzipan und/oder Dominosteine liebt – ran da.

Marzipantorte mit Preiselbeeren und Schokolade

Zutaten:

Teig:

  • 50 g Zucker
  • 200 g Marzipanrohmasse
  • 5 Eier (M)
  • Salz
  • 1 Pk Vanillepuddingpulver
  • 2 Tl Backpulver
  • 75 g Mehl
  • 50 g gemahlene Haselnüsse

Füllung & Decke:

  • 3 Päckchen Marzipanrohmasse á 200 g
  • 200 ml Schlagsahne
  • 200 g Zartbitterschokolade (72% Kakao)
  • 1 Glas Wildpreiselbeeren (310 g)

Deko (optional):

  • Trüffel, dünne Schokoladentäfelchen

Boden backen:

Ofen auf 175°C vorheizen. 26cm Springform fetten und mit Mehl bestäuben.

Marzipanrohmasse grob zerkleinern, mit Eiern, Salz und Zucker schaumig schlagen. Mehl, Pudding- und Backpulver sowie Haselnüsse unterheben.

Teig in die Form füllen, 20 bis 25 Minuten auf der unteren Schiene backen.

Ausgekühlten Tortenboden zweimal waagerecht durchschneiden.

Ganache:

Sahne aufkochen, Topf vom Herd nehmen. Kleingehackte Schokolade darin auflösen und gut verrühren. Mit dem Mixer homogenisieren und kühlen. Vor Verwendung mit dem Schneebesen aufschlagen. (Und vorher vielleicht nochmal in die bessere Anleitung schauen.) Die Masse ist sehr reichlich für eine Torte, ich hab Reste eingefroren.

Zusammenbau:

Auf den untersten Tortenboden die Hälfte der Preiselbeeren streichen.

Aus etwa 2/3 eines Marzipanrohmassepäckchens dünn einen Kreis von 26cm Durchmesser ausrollen. Das geht ganz gut zwischen Frischhaltefolie. Marzipan auf die Preiselbeeren legen, dann mit Ganache einstreichen.

Den zweiten Boden auflegen, darauf nochmals Preiselbeeren, Marzipandecke und Schokolade.

Dritten Boden auflegen. Aus dem dritten Marzipanpäckchen plus Resten der ersten beiden die Marzipandecke ausrollen und auf die Torte verfrachten. Mit Trüffeln und Schokotäfelchen verzieren. Ich hab nur ein paar davon in die Mitte gesetzt, man kann es aber auch wesentlich opulenter gestalten.

Marzipantorte mit Preiselbeeren und Schokolade

 

gedeckter apfelmuskuchen mit streuseln

Meine Oma ist eine hervorragende Köchin, Bäckerin und Gastgeberin. All die Rezepte, welche sie in ihrem reichen Erfahrungsschatz hütet – allerdings nicht aufgeschrieben hat, dürfen natürlich nicht  verloren gehen. Daher habe ich mir schon längere Zeit vorgenommen, diese zu sammeln und zu archivieren. Dazu gehören zum Beispiel die Breiten Nudeln mit Apfelmus. Ein anderer ihrer Klassiker ist der gedeckte Apfelmuskuchen, und der geht so:

Zutaten:

Teig:

  • 1/2 Würfel frische Hefe (gut 20g)
  • 160 ml lauwarme Milch
  • 450 g Mehl
  • 110 g Butter
  • 80 g Zucker
  • 1 Prise Salz

Füllung:

  • etwa 600-650 ml Apfelmus
  • nach Belieben: etwas Zimt

Streusel:

  • 150 g Butter
  • 150 g Zucker
  • 200 g Mehl
  • etwas lauwarme Milch zum Bestreichen

Mehl in eine große Schüsssel geben, und in die Mitte eine Vertiefung machen. Auf dem Rand den Zucker, das Salz und die Butter in kleinen Stücken verteilen.

Hefe in die Vertiefung bröckeln, mit etwas lauwarmer Milch anrühren. Eine Viertelstunde abgedeckt stehen lassen.

Alles mit der restlichen lauwarmen Milch zu einem geschmeidigen Teig verkneten. 45-60 Minuten abgedeckt an einem warmen Ort gehen lassen.

Backofen auf 180°C vorheizen.

Aus Butter, Zucker und Mehl Streusel kneten, ggf. noch kurz in den Kühlschrank stellen.

Wenn der Teig gut gegangen ist, in zwei Teile teilen (etwa 3/5 zu 2/5). Das größere Stück für den Boden ausrollen und auf ein gefettetes Backblech legen, dabei den Rand hochziehen. Apfelmus darauf verteilen, wer mag streut noch etwas Zimt darüber.

Den zweiten Teil des Teigs ebenfalls ausrollen und als Decke auf den Kuchen legen. Das geht ganz gut mit dem Teigroller als Transportmittel, außerdem sollte die Teigplatte etwas größer als das Backblech sein, das läßt Spielraum für Korrekturen.

Die Teigplatte mit etwas lauwarmer Milch bestreichen, dann Streusel darauf verteilen.

Im heissen Ofen knapp 40 Minuten* backen, falls die Streusel schon zu dunkel werden Temperatur gegen Ende verringern.

* Ich traue mich eigentlich kaum noch, hier Zeit-und Temperaturangaben zu machen, da mein Ofen in letzter Zeit relativ  – ich sag mal … eigenmächtig agiert. Daher verbringe ich auch fast die gesamte Backzeit auf einem kleinen Hocker vor der Ofentür (was ich aber nebenbei gesagt sehr entspannend finde).

buttermilchkuchen mit apfel und mohn

In der letzten Lecker war das Rezept für einen Buttermilchkuchen mit Mohn und Apfel und weil sowohl Mohn als auch Apfel kuchentechnisch zu meinen Favoriten gehören mußte der ausprobiert werden. Beim Einkauf der benötigten Mohnfüllung (“Mohn-Back” o.Ä.) las ich mir aber mal deren Zutatenliste durch und stellte fest, daß da ja nur ungefähr dreißig Prozent Mohn enthalten sind. Direkt nebenan im Regal stand jedoch auch Dampfmohn (von dem ich vorher noch nie was gehört hatte), und auf der Packung fand sich doch tatsächlich ebenfalls ein Rührkuchenrezept, welches etwas unaufwändiger schien und für eine Springform geeignet war. Das hier ist ein Mix beider Rezepte, mit einem wie ich finde hervorragenden Resultat.

Zutaten:

  • 4 Äpfel
  • etwas Zitronensaft
  • 125 g Butter
  • 180 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 1 Prise Salz
  • 3 Eier
  • 150 g Buttermilch
  • 200 g Mehl
  • 100 g Dampfmohn
  • 3 TL Backpulver
  • Puderzucker

Springform gut fetten und Ofen auf 175°C vorheizen.

Äpfel schälen, entkernen und grob würfeln. Mit Zitronensaft beträufeln.

Butter, Zucker, Vanillezucker und Salz cremig rühren. Eier einzeln unterrühren. Buttermilch unterrühren. Mehl, Backpulver und Mohn mischen und unterrühren.

Teig in die Springform füllen und Äpfel darübergeben. Etwa 40-45 Minuten backen (Stäbchenprobe).

Abkühlen lassen und mit Puderzucker bestreuen.

 

stachelbeertarte mit vanilleguß

Zum Grillen letzten Sonntag wollte ich auch noch was Süßes mitnehmen, und da es auf dem Markt hübsche Stachelbeeren gab fiel die Wahl auf die Stachelbeertarte mit Crème-Fraîche-Vanilleguß, ebenfalls aus der aktuellen Lecker. Ausgezeichnet, die werde ich auf jeden Fall noch einmal backen, vielleicht auch mal mit Johannisbeeren.

Worüber ich allerdings grübeln mußte: Was genau ist der Unterschied zwischen einer Tarte und einem normalen Mürbeteigkuchen? Bei diesem Rezept würde ich ja eher für letztere Bezeichnung plädieren, da der tarte-übliche Blindbackzauber wegfiel. Und allein an den Teigzutaten wüßte ich den Unterschied nicht festzumachen, da gibt’s ja für beide Sorten unzählige Variationen….

Zutaten:
Teig:

  • 75 g kalte Butter
  • 175 g Mehl
  • 75 g Zucker
  • 1 P Vanillezucker
  • 1 Prise Salz

Belag:

  • 400 g Stachelbeeren (Original: 800 g)
  • 200 g Saure Sahne (Original: Crème-Fraîche)
  • 1/2 P Vanillepudding (Original: Vanillesoßenpulver für 1/2 l Milch, zum Kochen)
  • 75 – 100 g Zucker
  • 1 P Vanillezucker
  • 3 Eier
  • 50 g gemahlene Mandeln

Eine Tarteform (meine normale Springform tat’s aber auch) ausfetten und mit Mehl bestäuben.

Zutaten für den Teig mit der Teigkarte krümelig hacken, mit 4-6 EL eiskaltem Wasser schnell mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten.

Teig ausrollen und in die Form legen. (Habe ich nicht gemacht, statt dessen direkt mit den Händen darin verteilt.) Rand andrücken und Boden mit einer Gabel mehrmals einstechen. Zugedeckt 30 Minuten kalt stellen.

Ofen auf 200°C vorheizen.

Stachelbeeren putzen und waschen.

Saure Sahne, je nach Süße der Beeren 75-100 g Zucker, Vanillezucker, Puddingpulver und Eier mit dem Schneebesen glatt rühren.

Boden gleichmäßig mit Mandeln bestreuen, Stachelbeeren darauf verteilen. Guß darübergießen.

Im heißen Backofen auf der untersten Schiene 45 – 50 Minuten backen. (Hier: erst 15 Minuten bei 200°, dann weitere 15 Minuten bei 180°, den Rest der Zeit bei 160°).

torte a là ferienwohnung

Wenn man für einen Kurzurlaub an der Ostsee packt und zwar eine Million Dinge mitnimmt, jedoch die eigens für den während ebenjener Reise stattfindenden Geburtstag gefüllte Tasche mit Geschenken, Kerzen, Blumen, Dekoschnickschnack etc. zuhause vergißt…

… muß man ein bißchen improvisieren.

Die Geburtstagstorte fand auf jeden Fall großen Anklang (man erkennt vielleicht die Verwandtschaft zu dieser hier). Die Zutaten sind im Urlauberedeka zu beschaffen und an Gerätschaften benötigt man lediglich einen Kochtopf und einen Teller.

Zutaten:

  • 1 Glas Sauerkirschen
  • 1 Päckchen Puddingpulver (Schokolade)
  • 40 g Zucker (zur Not auch aus Portionspäckchen)
  • 18 Butterkekse
  • Sprühsahne
  • Schokostreusel

Kirschen abgießen, Saft auffangen. (Stelle gerade fest man braucht doch noch ein Teil mehr – nämlich ein Sieb.)

Saft mit Wasser auf etwa 450 ml auffüllen. Mit Zucker und Puddingpulver zu einem steifen Pudding kochen. Kirschen unter den fertigen Pudding heben.

9 Kekse auf den Teller legen, die Hälfte des Kirschpuddings darauf verteilen. 9 weitere Kekse darauf, das Ganze etwas festwerden lassen. Den Rest des Puddings auf den Keksen verteilen. Kühlstellen.

Mit Schlagsahne und Schokostreuseln verzieren.

Zwei Restauranttips für die Insel Rügen hätte ich noch. Wir waren das erste Mal nach vier Jahren im Gastmahl des Meeres, direkt am Hafen von Sassnitz. Dort aß ich wieder den Zander in Kartoffelkruste, von dem ich hier schon einmal geschwärmt habe – und war wieder genauso begeistert. Das Restaurant ist zu Recht sehr beliebt, am Wochenende und in der Saison sollte man vermutlich reservieren.

Außerdem besuchten wir das der Pension Tatjana angeschlossene Restaurant Чай Kовский in Sellin,wo es russische Spezialitäten gibt und eine riesige Auswahl an Tee. Wir schlugen uns den Bauch unter anderem mit Wareniki, kleinen gefüllten Teigtaschen, voll. Die schmecken köstlich und liefern genug Energie um drei kalte russische Winter zu überstehen. Zudem ist die Wirtin ausgesprochen nett.

Wareniki in herzhaft  (Pilz-Kartoffelfüllung) und süß (Kirschfüllung).

Weitere Geburtstagsgäste.

pflaumenpuddingkuchen o.s.ä.

Vor Jahren besuchte ich mal eine Party in einem mittlerweile vermutlich abgerissenen Haus. Da waren wilde Gesellen zu wilder Musik zugange, also jedenfalls nicht der Ort an dem man ausgerechnet kulinarische Neuentdeckungen erwartet. Und doch war es so.

Irgendwann nach Mitternacht meldete sich Hunger und mein Blick schweifte suchend über das, ähem, Buffet. Leere oder halbausgekratzte Töpfe undefinierbaren Inhalts, Pfefferminzlikör, Tetrapackwein… Hm. Doch da! In einer dunklen Ecke stand noch unangerührt ein kleiner Kuchen, den ein später Gast mitgebracht hatte – und betrunken hungrig wie ich war verputzte ich davon gleich mal ungefähr vier Stück. Ich fand ihn damals wie heute phantastisch und verbrachte die nächsten Tage damit, im erweiterten Freundeskreis nach dem unbekannten Spender bzw. dem Rezept zu fahnden. Groß die Erleichterung, als ich endlich einen winzigen Zettel mit Zutatenliste überbracht bekam (leider ohne Titel).

Interessanterweise fällt der Teig in keine mir bekannte Kategorie, am ehesten ist er wohl mit einem gebackenen Pudding zu vergleichen (Richtung Flan dann vermutlich, aber der kommt ja in’s Wasserbad…). Die enthaltenen Trockenplaumen erhalten durch das Bad in Puddingsuppe eine erstaunliche Wiederbelebung, beim Essen glaubt man  garnicht daß die nicht frisch waren. Als Aperitiv kämen einige Bier in Frage, aber das ist wirklich optional.

UpdateGourmande hat mir verraten, daß es sich bei dem Kuchen um einen Far Breton handelt. Hach, das Internet mal wieder (bzw. die Leute darin 🙂

Zutaten:

  • 500 ml Milch
  • 4 Eier
  • 50 g Zucker
  • 60 g Mehl
  • 20 g zerlassene Butter
  • ein guter Schuss Rum
  • eine Handvoll Trockenplaumen

Eier und Zucker verrühren, Mehl dazu, Milch und Butter mit dem Schneebesen einrühren (aber nicht schaumig rühren). Schuss Rum dazu. Pflaumen in einer gebutterten Form verteilen (hier: 22 cm Durchmesser) und Teig vorsichtig darübergießen.

Wenn man nicht vorsichtig ist verteilen sich die Pflaumen an den Rand und in der Mitte bildet sich ein früchteloses Gebiet, wie ich aus erster Hand bestätigen kann.

Bei 175°C etwa 45 Minuten backen, Hitze gegen Ende eventuell etwas reduzieren.

 

mohnstollen nach schlesischer art

So langsam holt die Kategorie Süßes hier auf. Zur Kaffeetafel am zweiten Advent gab es neben der Schoko-Mandel-Tarte auch Mohnstollen schlesischer Art. Das ist mein erster Stollen überhaupt und da ich nicht gleich in mütterliches Revier vordringen wollte (klassischer Butterstollen) bin ich erstmal auf die mohngefüllte Variante ausgewichen.  Der Mohnstollen hat auch den Vorteil daß er nicht so lange lagern muss. Wir haben angefangen ihn vier Tage nach dem Backen zu verzehren, da war er prima.

Das Rezept stammt aus einem Chefkoch-Forum, ich habe die Hälfte der Menge für einen Stollen gemacht und diesen nicht glasiert sondern mit zerlassener Butter bestrichen und dann mit Puderzucker bestäubt.

Zutaten:

Hefeteig:

  • 300 g Mehl
  • 10 g Hefe, frisch (1/4 Würfel)
  • 125 ml Milch
  • 33 g Zucker
  • 1/2  TL Salz
  • 1 kleines Eigelb
  • 50 g weiche Butter
  • abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone

Mohnfüllung:

  • 200 g Mohn, gemahlen*
  • 1 EL Grieß
  • 100 ml Milch
  • 100 g Zucker
  • 25 g zerlassene Butter
  • 1/4 TL Zimt
  • 100 g Rosinen
  • 25 g gehackte Mandeln
  • 1 EL Rum
  • 1 Eiweiß

Außerdem:

  • 75 g zerlassene Butter zum Bestreichen
  • Puderzucker

* bereits gemahlenen Mohn – nicht die fiese Fertigmohnfülle – gibt’s im Rewe

Mehl in eine große Schüssel sieben, in die Mitte eine Mulde drücken. Milch ganz leicht erwärmen. Hefe in eine kleine Schüssel bröckeln, eine Prise Zucker und das Salz zugeben, in einem Teil der Milch auflösen und gut verrühren. Die Hefemilch in die Mehlmulde gießen, mit Mehl bedecken und abgedeckt bei Zimmertemperatur etwa 20 min gehen lassen, bis die Mehldecke stark rissig wird. Dann restliche Milch, Eigelb, Zucker, Butter und Zitronenschale erst mit einem großen Kochlöffel unterschlagen, dann alles kräftig kneten, bis ein glatter Teig entsteht. Zugedeckt bei Zimmertemperatur eine Stunde gehen lassen.

Den Mohn mit der kochenden Milch überbrühen und alle anderen Zutaten untermischen. Etwa 30 min quellen lassen. (NB: Da ich statt vorgesehener  250 g Mohn nur 200 g hatte fügte ich noch den Grieß hinzu, das muß aber nicht sein. Mit der vollen Mohnmenge hingegen würde das Ganze vermutlich recht trocken.)

Den gegangenen Hefeteig nochmals kurz durchkneten und zu einen großen Rechteck (30×40 cm) ausrollen. Die Mohnfüllung darauf verstreichen, dabei 2 cm Rand freilassen. Teigplatte aufrollen (habe ich von beiden Seiten gemacht) und einen Stollen formen, auf ein gefettetes Blech legen und nochmal 1 Stunde gehen lassen.

Im vorgeheizten Ofen bei 180°C etwa 40 Minuten backen. Gegen Ende der Backzeit Temperatur evtl. herunterregeln.

Noch heiß mit zerlassener Butter bestreichen und anschließend mit reichlich Puderzucker bestäuben.

Backzeitempfehlung im Original: Mit Ober/Unterhitze: bei 180 Grad auf der untersten Schiene, mit Umluft: bei 150 Grad auf der 2. Schiene von unten.