Natürlich gab es zu dem Bohneneintopf auch einen Nachtisch. Der ist ebenfalls aus dem Mittagstisch inspiriert, aber ich hab das Verhältnis von Beeren zu Joghurt ein bisschen geändert, und statt Haselnusskrokant wie im Original kam Schokoladensauce obendrüber.
Da kann man mit echt wenig Aufwand einen sagenhaften Nachtisch zaubern. Ich hatte ihn übrigens noch vor der Suppe zubereitet und dann in den Gefrierschrank gepackt. An sich keine schlechte Idee, aber nach zwei Stunden waren die Förmchen schon ziemlich durchgefroren. Also auf jeden Fall rechtzeitig wieder rausnehmen, oder doch gleich frisch zubereiten.
Letzteres hab ich heute nach dem Abendbrot für eine kleinere Runde dann auch gleich noch gemacht, und diesmal mit Schlagsahne obendrauf und Schokoladenstückchen statt Spekulatius. Hmmm.
Zutaten:
einige Spekulatius (25g)
300 g griechischer Joghurt
150 g TK-Himbeeren
150 g TK-Blaubeeren
2,5 EL Zucker
Schokoladensauce:
40ml Schlagsahne
40g Zartbitterschokolade
In kleine Souffléförmchen (hier: 7) je ein paar Spekulatiuskrümel geben. Joghurt, Zucker und Beeren mit dem Pürierstab zu einer dichten Masse mixen. Wie im Buch empfohlen hab ich das in zwei Durchgängen erledigt, sonst stößt das Gerät an seine Grenzen.
Den Beerenjoghurt die Förmchen verteilen und, falls sie nicht gleich verspeist werden sollen, im Gefrierschrank bis zur weiteren Verwendung zwischenparken.
Schokolade und Schlagsahne in einer Tasse in der Mikrowelle bei 180 Watt 30 Sekunden erwärmen. Umrühren, nochmal 30 Sekunden erwärmen. Und so weiter, bis man eine schön glänzende Sauce erhält. Diese dann über dem Beerenjoghurt verteilen.
Diabetikerinfos
Die Zartbitterschokolade hatte 30g KH pro 100g, d.h. wir sind bei 12g KH. Die verwendeten Spekulatius wogen insgesamt 25g, laut meinem schlauen Büchlein dürften das 15g Kohlenhydrate sein. Also mal zusammenrechnen: Beeren 2 KE, Joghurt 1,5 KE, Zucker 2,5 KE, Schokolade 1,2 KE, Spekulatius 1,5 KE. Durch 7 geteilt macht das pro Portion 1,2 KE. Fast wie in der Diabetesklinik, hrhrhr. Da ist das Standarddessert 1 KE.
Anmerkung: Wir waren sieben Esser, drum hab ich das Ganze in sieben Förmchen verteilt. Die waren dann ganz schön voll, also man hätte sicher auch acht rausbekommen.
Schönes Neues Jahr allerseits! Wir verbrachten Silvester in Süddeutschland, wurden hervorragend bekocht und ich bekam noch ein wunderbares Nachweihnachtsgeschenk überreicht – nämlich Eschi Fieges Mittagstisch.
Als allererstes Gericht daraus gab es nun den gemischten Bohnentopf mit Bratäpfeln. Ic h verwendete allerdings keine Bohnen aus der Dose, sondern eine 500g-Packung gemischte getrocknete Hülsenfrüchte aus Italien. Die hatte ich schon ewig rumstehen, und nun schien endlich eine würdige Verwendung gefunden. Aber Achtung, mit den Mengen der anderen Zutaten entsprechend verdoppelt oder verdreifacht ergibt das wirklich wahnsinnig viel Suppe. Also genau das Richtige für Gäste oder meine gefrässige Familie.
Gemischter Bohnentopf mit Bratäpfeln
Dazu hatten wir dick geschnittene Brotscheiben, die im Backofen mit Olivenöl und Knoblauch geröstet wurden.
Super lecker, das Ganze. Und ohne Butterschmalz sogar vegan.
2 große Knoblauchzehen, mit jeweils 2 Nelken gespickt
10 Stangen Sellerie (1 Staude)
1 große Stange Lauch
1/4 TL Chiliflocken
6 cm frischer Ingwer
250 ml Weisswein
3 Dosen gehackte Tomaten
3 Äpfel
2 Bund Frühlingszwiebeln
Salz, schwarzer Pfeffer
gehackte Petersilie
Olivenöl
Bratäpfel
3 Äpfel
2 EL Butterschmalz
etwas brauner Zucker
Röstbrot
dicke Scheiben Mischbrot
Olivenöl
2 Zehen Knoblauch
Die Bohnen über Nacht einweichen, dabei von Glück sagen dass der liebe Mitbewohner, welcher immer die Küche so hübsch ordentlich macht, den Topf nicht entsorgte (“Ich dachte erst, da drin wär über Silvester was schlecht geworden”).
Am nächsten Morgen die Bohnen weich kochen. Genaue Garzeit kann ich leider nicht angeben, da ich irgendwo im Hause unterwegs war als sich in der Küche laut Angabe der Kinder irgendwas zwischen Explosion, Großfeuer und Vulkanausbruch ereignete. Der Topf war übergekocht, aber sowas von. Erstmal eine Viertelstunde Putzpause, dann wieder zurück auf den Herd. Auf der Packung standen jedenfalls 35 – 40 Minuten Kochzeit.
Wenn sie dann endlich fertig sind, die Hülsenfrüchte grob abgießen und mit 1/2 TL Salz würzen.
Inzwischen kann man sich ja schonmal mit dem Gemüse beschäftigen, das dauert nämlich eine ganze Weile. Also Zwiebeln hacken, Stangensellerie würfeln, Lauch in Halbringe schneiden, Ingwer schälen und fein hacken, Frühlingszwiebeln fein hacken, Wein öffnen und schon mal kosten.
Dann die Zwiebeln in Olivenöl anbraten, zunächst den gespickten Knoblauch, dann Stangensellerie, Lauch, Ingwer, Chiliflocken dazugeben. Einige Minuten mitraten lassen. Mit Weisswein ablöschen und komplett einkochen lassen.
Derweil die Äpfel schälen, entkernen und klein schneiden. Mit den Dosentomaten zum Gemüse geben und das Ganze weiter einkochen. Im Original für 3 Minuten, aber bei der Riesenmenge braucht es schon ein bisschen mehr Zeit bis die Masse überhaupt warm ist. Salzen und pfeffern.
In einer extra Pfanne die Frühlingszwiebeln in Olivenöl kräftig anbraten, unter das andere Gemüse heben. Zum Schluss die Bohnen zugeben und alles gut durchziehen lassen.
Die Äpfel für die Bratäpfel vorbereiten, das heisst entkernen und in etwa 2mm dicke Scheiben schneiden.
Für das Röstbrot den Ofen auf 200° Ober/Unterhitze vorheizen. Ein Blech mit Backpapier belegen, dieses mit Olivenöl einstreichen. Brotscheiben auf der Oberseite mit Knoblauch einreiben, dann noch mit dem Backpinsel etwas Olivenöl drauf verteilen, ab auf’s Blech, die Knoblauchreste dürfen auch noch mit drauf. (Ich weiss, eigentlich verreibt man den Knoblauch auf dem bereits gerösteten Brot, aber eh ich da mit allen fertig bin sind die ersten schon wieder kalt…) Für etwa 10 Minuten im Ofen rösten – und die letzten drei Minuten ständig ein Auge drauf haben!
Ist das Brot im Ofen, geschwind noch die Bratäpfel im Butterschmalz braten, dabei mit ein wenig Zucker bestreuen. Ich briet sie in drei Durchgängen, und hab dabei jeweils vielleicht einen viertel Teelöffel Zucker verwendet.
So, und nun sind wir endlich fertig. Suppe in die Teller, Pfeffer und Petersilie drüber, paar Bratäpfel und Röstbrot dazu, und dann ordentlich reinhauen. Die 4,5 Liter Suppe essen sich nicht von selbst!
Diabetikerfoo
Für diese Suppe rechne ich 0,7 KE / 100g.
Die Nebenrechnung: Grob abgegossene Hülsenfrüchte 1400g (da war noch einiges an Einweichwasser mit dabei), 370g Zwiebeln, 450g Sellerie, 270g Lauch, 250ml Wein, 350g Äpfel, 165 g Frühlingszwiebeln, 1200g gehackte Tomaten, 50 ml Olivenöl machen insgesamt 4500g Suppe. (Ich hatte zwischendurch auch noch ungefähr 150ml Wasser nachgegossen, aber es ist ja auch entsprechend was rausgekocht).
Kohlenhydrate hat’s folgende: Hülsenfrüchte 243g (laut Packungsangabe 48,7g pro 100g Trockenmasse), Äpfel 38g, Wein 5g. Die Kohlenhydratangaben zu Weisswein schwanken (haha), es war jedenfalls ein trockener, ich denk da braucht man nicht soviel ansetzen. Insgesamt wären wir dann bei 286g Kohlenhydraten.
Rechnerisch ergeben sich 6,3 g Kohlenhydrate pro 100g Suppe, ich runde da aber lieber mal etwas auf, es kocht ja auch einiges an Flüssigkeit weg.
Äpfel und Röstbrot schätze ich grob nach der Formel kleiner Apfel 10 g Kohlenhydrate, eine halbe nicht zu grosse Scheibe Mischbrot ebenfalls 10g . In obigem Bild also beispielsweise 13g bzw. 1,3 KE extra.
Das hier ist seit einiger Zeit mein Standardfrühstück, mit jeweils ein bisschen wechselnden Zutaten. Wobei mir gerade auffällt, so sehr wechseln die eigentlich gar nicht. Blaubeeren, Quark, Haferflocken, Mandeln, Milch sind eigentlich immer dabei. Hier jedenfalls die obige Variante…
Zutaten:
30 g Haferflocken
70 g Quark
50 g Banane
50 g Apfel
70 g Heidelbeeren (hier: TK)
Mandeln
Milch
Quark mit Haferflocken mischen, ein bisschen Milch dazu bis der gewünschte Grad an Matschigkeit erzeugt wurde. Die Haferflocken dicken auch noch ein bisschen nach. Obst kleinschneiden, den Apfel reibe ich auch ganz gern mal, drübergeben und zum Schluss ein paar Mandeln drüberstreuen.
Nach dem Foto alles vermischen, sieht dann wie, naja, blauer Matsch mit Stückchen drin aus. Aber schmeckt super!
Diabetikerinfo:
Das Ganze rechne ich mit 4 KE, die sich wie folgt zusammensetzen: Haferflocken 2 KE, Banane 1 KE, Apfel 0,5 KE, Blaubeeren 0,4 KE, und ein bisschen Reserve für die Milch.
Apfel und Banane sind übrigens geschält beziehungsweise entkernt gewogen. Die Banane haut natürlich ganz schön rein, lässt man die weg könnten gleich nochmal zum Beispiel 180g Beeren dazu.
Ich hatte auch schon Varianten mit weniger Haferflocken (nur 15g) und entsprechend mehr Obst, aber das hält bei mir irgendwie nie bis zum Mittagessen vor.
Schokoladenkuchen also sollte es werden, und zwar mit relativ wenig Kohlenhydraten. Wenn wir Kohlenhydrate sparen wollen, was lassen wir dann als erstes weg? Richtig, das Mehl. Lässt sich ja prima durch gemahlene Mandeln ersetzen. Zucker kann man auch ein bisschen reduzieren. Damit es trotzdem nach was schmeckt darf man natürlich an der Butter nicht sparen.
Obendrauf kommt noch ein bisschen … ähm, ich nenn es mal nicht Glasur. Die Mischung aus Schokolade, Sahne, Butter und Marmelade erinnert am ehesten an die Füllung dieser Haselnussplätzchen. Optisch nicht so der Hit, aber geschmacklich prima.
Ich esse ja normalerweise auch sehr gern Schokolade mit 85% Kakaoanteil, daher fand ich den Kuchen ausnehmend lecker. Wobei ich ehrlicherweise zugeben muss, dass einige Esser den Kuchen als ziemlich schokoladig (hier in der Bedeutung von zu wenig süss) bezeichneten. Naja, mehr Zucker kann natürlich optional immer dran, meinetwegen auch Süßstoff (uärgs), oder es liesse sich auch Schokolade mit weniger Kakao verwenden. Auf keinen Fall fehlen darf jedoch dazu – Schlagsahne!
Zutaten:
200 g Butter
100 g Zartbitterschokolade (85% Kakao)
135 g Zucker
200 g gemahlene Mandeln
5 Eier
Salz
Guss:
50 g Zartbitterschokolade (72% Kakao)
5 g Butter
35 ml Schlagsahne
20 g Erdbeerkonfitüre
Backofen auf 170 Grad vorheizen, keine Umluft. 26cm Springform mit Backpapier auslegen.
Butter bei geringer Hitze auf dem Herd zerlassen, Schokolade darin schmelzen. Die Mischung kurz abkühlen lassen. Die Zeit kann man prima damit verbringen, die Eier zu trennen.
Zucker mit dem Schneebesen in die Schokoladenbutter rühren, bis sich die Kristalle aufgelöst haben.
Fünf Eigelbe unterrühren, ein paar Minütchen rühren. Anschliessend die gemahlenen Mandeln dazu.
Eischnee aus fünf Eiweiss und einer Prise Salz herstellen. Eischnee unterheben (erst 1/3, dann den Rest) und ab mit dem Teig in die vorbereitete Form.
45 Minuten bei 170° backen, danach noch 20 Minuten im ausgeschalteten Ofen lassen.
Für den Guss Schokolade, Sahne, Butter und Erdbeerkonfitüre im Wasserbad zu einer homogenen Masse rühren, dann auf dem abgekühlten Kuchen verteilen. Die Mengen von Butter und Sahne hab ich geschätzt, dass muss man so ein bisschen davon abhängig machen wieviel die Mischung aufnimmt.
Und jetzt der Diabetikerkram:
Ein gar nicht soooo kleines Stück (55 Gramm) hat eine KE, 100 Gramm des Kuchens entsprechen gut 18 Gramm Kohlenhydraten.
Berechnen tut sich das wie folgt:
Schokolade für den Teig 16,8 g KH (=Kohlenhydrate), Zucker 135 g KH, Schokolade für den Guss 15 g KH, Konfitüre 10 g KH macht summa summarum 176,8 g KH. Die Mandeln im Teig haben zwar theoretisch auch 10 g KH – die gehen aber so langsam ins Blut dass man die nicht mitrechnen muss.
Der komplette Kuchen wiegt 970 Gramm, und mit Dreisatz 100/970*176,8 kommen wir auf, tata, 18,2 g KH/100g. Mahlzeit.
(Nur mal so zum Vergleich für Nicht-Diabetiker: Mischbrot hat 52g KH/100g.)
Die Kohlrouladen waren super, die Tomatensauce okay (hat aber nicht optimal dazugepaßt) und der Kartoffelbrei nicht so toll, da die Kartoffeln seltsam schmeckten. Sehr ärgerlich. Die Tomatensauce gab es nur, weil nicht so viel Schmorsaft anfiel daß er für eine richtige Sauce gereicht hätte – da muß ich das nächste Mal wohl irgend etwas veggiebratensaucenartiges extra herstellen. Aber wie gesagt, die Kohlrouladen haben sowohl warm als auch kalt sehr gut geschmeckt, in letzterer Form auch bestens als Fingerfood geeignet. Das Rezept für die Rouladen stammt von Küchenlatein, ich habe die Menge vergrößert.
Zutaten:
2 kleine Spitzkohl
250 g braune Champignons
2 rote Zwiebeln
3 EL Butterschmalz
Salz, Pfeffer
4 EL TK-Petersilie
4 EL geröstete Pinienkerne
45 g Weißbrotbrösel
2 Eier (M)
2 EL Butterschmalz (zum Anbraten der Kohlrouladen)
250 ml Gemüsebrühe (eigentlich mehr damit die Sauce reicht)
1 TL Speisestärke
Von den Kohlköpfen große äußere Blätter ablösen (12 Stück) und in Salzwasser blanchieren (hier: 4 Min). Abschrecken und abtropfen lassen.
Den restlichen Kohl in feine Streifen schneiden. Pilze putzen und in feine Scheiben schneiden. Zwiebeln fein schneiden und mit Butterschmalz anschwitzen, Krautstreifen zugeben und anbraten, dann Pilze zugeben und mitbraten. Mit Salz und Pfeffer kräftig würzen. Masse etwas abkühlen lassen. Petersilie, Pinienkerne, Brotbrösel und Eier untermischen.
Ofen auf 175°C vorheizen.
Die Füllung auf die Kohlblätter verteilen und diese fest aufrollen. In einer Bratenpfanne 2 EL Butterschmalz erhitzen, die Rouladen darin auf den Nähten anbraten, die Brühe angießen und im Ofen ca. 25 Minuten schmoren (Original: 15 min zugedeckt).
Ab hier trennen sich die Wege zwischen mir und dem Originalrezept. Ich hab mit der anfallenden Flüssigkeit und einer halben Dose gehackten Tomaten sowie ein paar Gewürzen (welche? welche waren das nur? egal.) etwas tomatensaucenartiges fabriziert. Im Original wird die Speisestärke mit kaltem Wasser verrührt und die Bratflüssigkeit damit auf Saucenkonsistenz gebracht. Bei beiden Varianten gilt: Vorher die Rouladen aus der Form holen und warm halten
Es mag zugegebenermaßen bessere Wege geben, das Blog mal wieder zu beleben, als a) das Ganze mittels WordPress-Update vollständig zu schreddern (es werden nicht viele mitbekommen haben, aber hier war es ein paar Tage zappenduster) und b) eine Torte zu verbloggen, von der keine vollständigen, geschweige denn krümelfreien Fotos existieren. Bin nicht mehr im Flow, erst drei Tage nach Anschnitt fiel mir ein, daß man die Leckerei ja mal knipsen könnte.
Problemlage a) konnte mittlerweile mit Blut, Schweiss und Tränen behoben werden. Und über Problem b) sehen wir einfach mal hinweg, denn die Torte ist der Hammer. Aber von vorn:
Vor einiger Zeit flatterte mir ein Zettelchen mit dem Rezept für die Marzipantorte mit Wildpreiselbeeren in den Einkaufskorb. Die war ja so hübsch! Und schien mir ausgezeichnet als Geburtstagstorte für einen Marzipanliebhaber geeignet. Allerdings war der Geburtstag ein Wochentag, die Anzahl der Gäste überschaubar, von daher eine Torte mit Sahnefüllung vielleicht doch nicht so ideal. Ein wenig Recherche förderte den Pistachio Petit-Four Cake bei Smitten Kitchen zutage, in welchen eine Füllung aus Marmelade, Marzipan und Ganache kommt. Optimal, genau das was ich suchte. In Sachen Ganache nahm ich mir dann bei der Tortentante noch Nachhilfe.
Herausgekommen ist eine feine Torte, mit gleich mehreren Vorzügen: Der Teig ist sehr fix gemacht und man muss keine Eier trennen. Ich hasse Eier trennen! Die Torte hält sich, wie erwartet, gut und wird mit dem Durchziehen sogar noch besser. Und ich wurde sehr überrascht – ich fand die Preiselbeeren eigentlich zu sauer und die Ganache zu herb, befürchtete daher das Schlimmste. Aber es passt alles hervorragend zusammen. Im übrigen erinnert die Torte an einen überdimensionalen Dominostein. Wer also Marzipan und/oder Dominosteine liebt – ran da.
Zutaten:
Teig:
50 g Zucker
200 g Marzipanrohmasse
5 Eier (M)
Salz
1 Pk Vanillepuddingpulver
2 Tl Backpulver
75 g Mehl
50 g gemahlene Haselnüsse
Füllung & Decke:
3 Päckchen Marzipanrohmasse á 200 g
200 ml Schlagsahne
200 g Zartbitterschokolade (72% Kakao)
1 Glas Wildpreiselbeeren (310 g)
Deko (optional):
Trüffel, dünne Schokoladentäfelchen
Boden backen:
Ofen auf 175°C vorheizen. 26cm Springform fetten und mit Mehl bestäuben.
Marzipanrohmasse grob zerkleinern, mit Eiern, Salz und Zucker schaumig schlagen. Mehl, Pudding- und Backpulver sowie Haselnüsse unterheben.
Teig in die Form füllen, 20 bis 25 Minuten auf der unteren Schiene backen.
Sahne aufkochen, Topf vom Herd nehmen. Kleingehackte Schokolade darin auflösen und gut verrühren. Mit dem Mixer homogenisieren und kühlen. Vor Verwendung mit dem Schneebesen aufschlagen. (Und vorher vielleicht nochmal in die bessere Anleitung schauen.) Die Masse ist sehr reichlich für eine Torte, ich hab Reste eingefroren.
Zusammenbau:
Auf den untersten Tortenboden die Hälfte der Preiselbeeren streichen.
Aus etwa 2/3 eines Marzipanrohmassepäckchens dünn einen Kreis von 26cm Durchmesser ausrollen. Das geht ganz gut zwischen Frischhaltefolie. Marzipan auf die Preiselbeeren legen, dann mit Ganache einstreichen.
Den zweiten Boden auflegen, darauf nochmals Preiselbeeren, Marzipandecke und Schokolade.
Dritten Boden auflegen. Aus dem dritten Marzipanpäckchen plus Resten der ersten beiden die Marzipandecke ausrollen und auf die Torte verfrachten. Mit Trüffeln und Schokotäfelchen verzieren. Ich hab nur ein paar davon in die Mitte gesetzt, man kann es aber auch wesentlich opulenter gestalten.
Schon lange besitze ich einen Reprint des ersten Standardwerkes der deutschen Küche, das Praktische Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche von Henriette Davidis. Es ist immer sehr interessant, darin zu schmökern – wer weiß denn bitte wieviel ein Ei dick Butter ist? Sehr schön auch die Kommentare zu einzelnen Rezepten, beispielsweise zum Sogenannten Famosen Jägerkohl (ja, der heißt so): Auch wird noch bemerkt, daß dies Gericht selten das erstemal so gut gerät, daß es vollen Beifall verdient. Gut zu wissen!
Gekocht hatte ich bisher jedoch noch nichts daraus – bis heute. Ganz hervorragend geriet der Reisauflauf, auch wenn ich mich nicht in allen Details an das Originalrezept (siehe unten) gehalten habe.
Zutaten:
Reis:
180 g Reis
1/2 l Milch
1 EL Butter
50 ml Schlagsahne
55 g Zucker
5 Eier
Äpfel und Sauce:
6 mittlere Äpfel
Saft einer halben Zitrone
250 ml Apfelsaft
250 ml Orangensaft
2 P Vanillezucker
1 TL brauner Zucker (nach Geschmack mehr)
1/4 TL Zimt
1 EL Stärkemehl
Kruste:
3 Zwieback, fein gekrümelt
1/4 TL Zimt
1 EL brauner Zucker
Butterflöckchen
Äpfel schälen, entkernen und in Spalten schneiden. Mit Apfelsaft, Orangensaft, Zitronensaft, Zucker und Zimt aufkochen. Etwa 5 Minuten köcheln lassen, die Äpfel sollten gar aber noch bißfest sein. Äpfel abgießen, dabei den Saft auffangen.
Reis in leicht gesalzenem Wasser 10 Minuten kochen. Abgießen, mit Milch und Butter nochmals aufkochen, 5 Minuten leicht köcheln lassen. Sahne und Zucker hinzufügen, mit geschlossenenem Deckel noch etwas quellen lassen.
Backofen auf 175°C vorheizen (evtl. etwas mehr).
Eier trennen. Eiweiß mit etwas Salz steif schlagen. Eidotter verquirlen und unter den Reis rühren. Eischnee in zwei Portionen unterheben.
Gebutterte Auflaufform mit der Hälfte der Reismasse füllen, Äpfel daraufgeben und mit dem restlichen Reis bedecken. Zwieback, Zimt und Zucker vermischen, darüberstreuen. Mit Butterflöckchen besetzen.
45 Minuten backen, aber Obacht dass die Kruste nicht verbrennt. Ich hatte den Auflauf die letzten 20 Minuten mit Alufolie abgedeckt.
Während der Backzeit die Sauce fertigstellen: Aufgefangenen Saft aufkochen. Stärkemehl mit etwas kaltem Orangensaft anrühren, in den kochenden Saft rühren und nochmals kurz aufkochen.
Hier ist das Originalrezept. Man kann bei Projekt Gutenberg auch online in dem Buch lesen.
Schönes Neues Jahr allerseits wünsche ich! Ich hab noch ein paar Gerichte vom letzten Jahr nachzutragen, und am besten fang ich gleich mal mit diesem Risotto an, das auf gar keinen Fall in Vergessenheit geraten darf. Es handelt sich um ein Rezept aus der Neuen Vegetarischen Küche, welches ich allerdings der Saison angepaßt habe; statt der Erdbeeren des Originals kamen Orangen zum Einsatz. Die Menge wurde auch für eine größere Runde berechnet und der Alkoholgehalt etwas reduziert. War wirklich ausgezeichnet.
Zutaten:
2 Radicchio (gut 600 g)
Olivenöl
Meersalz
3.5 EL Balsamico
Risotto:
3 EL Olivenöl, plus etwas mehr
80 g Butter
6 Schalotten, fein gewürfelt
600 g Risottoreis
150 ml Weißwein
1,7 l Gemüsebrühe
Saft von 1 Zitrone
6 EL Mascarpone
Meersalz und Pfeffer
80 g Parmesan, frisch gerieben
2 unbehandelte Orangen
1/2 Bund gehackte glatte Petersilie
Balsamico zum Beträufeln
Radicchio putzen, waschen und in feine Streifen schneiden. Salzen und mit Olivenöl beträufeln, in einer großen Pfanne einige Minuten anrösten. Wenn er zu bräunen beginnt, herausnehmen, in eine Schüssel geben und mit Balsamico beträufeln.
Olivenöl und Butter erhitzen und die Schalotten darin glasig dünsten. Reis zugeben und 1 Minute unter Rühren glasig werden lassen.
Die Hitze etwas reduzieren und Wein zugießen. Wenn der Wein eingekocht ist, ein bis zwei Kellen heiße Brühe zugeben. Wenn diese aufgesogen ist, weitere Brühe zugießen, fortfahren bis der Reis al dente gegart ist. Zitronensaft, Radicchio und Mascarpone unterheben, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Risotto vom Herd nehmen, Parmesan unterheben.
Zwischenzeitlich Orangen filetieren, dabei den Saft auffangen. Diesen ebenfalls zum Risotto geben.
Risotto mit Orangenfilets, gehackter Petersilie, etwas Olivenöl, frisch gemahlenem schwarzem Pfeffer und Balsamico servieren.
Die kleinen Blümchen sind dieses Jahr neu und meiner Meinung nach eine der besten Sorten bisher. Der Teig wurde durch diese Walnußhappen inspiriert, ich habe das Verhältnis Mehl zu Nuß ein bisschen zugunsten der Nüsse geändert. Für die Füllung konnte die alte Frage Marmelade oder Schokolade? endlich einmal befriedigend gelöst werden, nämlich durch eine sehr leckere Mischung derselben (Idee stammt von hier). Reste der Füllung sind übrigens auch ein feiner Brotaufstrich.
Zutaten:
100 g gemahlene Haselnüsse
130 g Zucker
170 g weiche Butter
1 Prise Salz
1 Ei
230 g Mehl
50 g geraspelte Schokolade
Füllung:
100 g Zartbitterschokolade
170 g Himbeerkonfitüre
Zucker, Butter und Salz cremig aufschlagen. Das Ei unterrühren. Mehl, Raspelschokolade und Nüsse zugeben und den Teig mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten. In Frischhaltefolie gewickelt für mindestens 4 Stunden, am besten über Nacht, in den Kühlschrank stellen und gut durchkühlen lassen.
Backofen auf 175 Grad vorheizen. Den Teig nochmals kurz kneten und portionsweise etwa 3 mm dick ausrollen. Plätzchen ausstechen (Ø knapp 3 cm) und im Backofen 5-8 Minuten backen (auf Sicht).
Für die Füllung Himbeerkonfitüre erhitzen und durch ein Sieb streichen. Zartbitterschokolade über einem Wasserbad schmelzen und glatt rühren. Konfitüre zugeben. Mit einem Schneebesen zu einer glatten Creme mixen.
Ich vermute, die dürfen bei so exotischer Zutatenwahl garnicht mehr Ausseer heissen. Allerdings handelte es sich bei dem gefundenen Rezept um eines der wenigen für Früchtelebkuchen, bei welchem die Lebkuchen nicht aus einer Platte auf dem Backblech geschnitten werden. Und solche sollten es nun einmal werden. Zweite Anforderung war, die günstig erstandenen Cranberries zu verbacken, was sich gut mit der dritten Anforderung des Mitbewohners, nämlich kein Zitronat oder Orangeat zu verwenden, vertrug. Beides wurde kurzerhand ersetzt. Dies ist mein erster Lebkuchenversuch, optisch bin ich schon sehr zufrieden. Schmecken tun sie auch sehr gut, müssen aber noch ein bisschen weicher werden. Also lagern sie jetzt erstmal in einer Blechdose mit Apfelschnitz.
Update: Jetzt – nach etwa fünf Tagen – ist die Konsistenz schon optimal.
Zutaten:
3 Eier
125 g Honig
300 Rohzucker
1 Pk Vanillezucker
500 g Roggenmehl
5 g Natron
15 g Lebkuchengewürz
1/4 TL Zimt
1/4 TL Kardamom
1/8 TL Muskat
150 g getrocknete Cranberries, gehackt
50 g getrocknete Datteln, gehackt
100 gMandeln, gehackt
75 Oblaten, 5mm Durchmesser
Sonstiges:
1 Ei, zum Bestreichen
zum Verzieren: getrocknete Cranberries und Mango, gehackt
175 g Puderzucker
3-4 EL Zitronensaft
Zartbitterkuvertüre
Eier, Honig und Zucker sehr gut schaumig schlagen. Mehl und Natron versieben, die Gewürze dazugeben und gut mischen. Mit der Eiermasse zu einem festen Teig kneten, feingehackte Früchte und Mandeln darunter kneten. Den Teig über Nacht oder mindestens 3-4 Stunden rasten lassen.
Schaut schon ganz gut aus. Und riecht gut!
Ofen auf 200°C vorheizen. Teig 5-7 mm dick ausrollen und Kreise ausstechen, diese auf Oblaten setzen.
Mit verquirltem Ei bestreichen und ca. 12 Minuten backen. (Original: 15 Minuten bei 220°)
Relativ dünnflüssige Glasur aus Puderzucker und Zitronensaft anrühren, die noch heißen Lebkuchen damit bestreichen. Sofort mit kleingehackten Cranberries und Mangos bestreuen.
Alle mal umdrehen bitte.
Am nächsten Tag den Boden noch mit Kuvertüre bestreichen, gut trocknen lassen und in einer verschlossenen Blechdose aufbewahren.
Ich bin zwar noch nicht ganz sicher, ob das der absolute Plätzchenfavorit dieses Jahres wird (bin ja noch nicht fertig mit der Backerei), aber ich finde sie sind fein genug um bei Petras Plätzchenbackevent mitzumachen.