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zitronengras-mais-suppe mit crème fraîche

Die Soße des Polenta-Gemüsegerichts von neulich fand ich ausnehmend gut, und weil die Suppe hier so ähnlich aufgebaut ist mußte ich sie dringend ausprobieren. Schmeckt hervorragend, und ist außerdem sehr robust gegenüber kleineren Eigenmächtigkeiten. Ich habe sie mittlerweile schon mehrfach gemacht und immer mal ein bißchen variiert (TK- oder Dosenmais statt Kolben, Milch zur Hälfte durch Wasser ersetzt, ohne Zitronengras und statt dessen Zitronenschale und -saft…), war aber jedes Mal gut. Das hier ist das Originalrezept. Und bitte unbedingt das Mais-Relish dazumachen, das gibt dem Ganzen so den letzten Schliff!

Zutaten:

Suppe:

  • 3 Maiskolben, Hüllblätter entfernt*
  • 50 g Butter
  • 1 kleine weiße Zwiebel, fein gehackt
  • 3 cm Ingwer, fein gehackt
  • 1 frische rote Chili, entkernt und fein gehackt
  • 25 g Mehl
  • 1 l Milch
  • 5 Stängel Zitronengras, fein gehackt
  • Salz und Pfeffer
  • 4 EL Crème Fraîche

* 1 Maiskolben = 100-150 g Maiskörner aus Dose oder TK

Mais-Relish:

  • 1 Maiskolben, Hüllblätter entfernt (hier: kleine Dose Mais)
  • 5 EL Olivenöl
  • Salz und Pfeffer
  • 1 frische rote Chili, entkernt und fein gehackt
  • 10 g frisch gehackter Koriander (hier: 1/2 TL gemahlener Koriander)
  • Zitronensaft (eigentlich ein gehackter Stängel Zitronengras, fand ich aber nicht so gut)

Maiskörner mit einem scharfen Messer vorsichtig von den Kolben schneiden, Kolben aufheben.

Butter in einem großen Topf bei mittlerer Hitze zuerlassen. Zwiebel, Ingwer und Chili darin 5 Minuten sanft dünsten, bis sie weich, aber nicht gebräunt sind.

Das Mehl unterrühren und 1 Minute anschwitzen.

Milch, Zitronengras, Maiskörner und -kolben zugeben und unter Rühren aufkochen. Bei reduzierter Hitze 20 Minuten köcheln lasen.

Maiskolben herausnehmen und entsorgen. Die Suppe glatt pürieren, durch ein feines Sieb in einen Topf streichen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Vor dem Servieren mit Crème Fraîche und Maisrelish garnieren.

Für das Relish Maiskolben mit 1 EL Olivenöl bestreichen, mit Salz und Pfeffer würzen. In einer vorgeheizten Grillpfanne weich garen. Etwas abkühlen, Körner vom Kolben lösen und mit den restlichen Zutaten vermengen. Abschmecken.

Oder einfach Dosenmais abtropfen lassen und mit allem anderen vermengen.

kirsch-vanille-torte

Heute gibt es mal was, was es sonst nie gibt, nämlich Torte. Ausprobieren wollte ich eigentlich den Kirschkuchen Lidia, aber – wir erinnern uns – es herrscht ja Eiernotstand. Auf die Kombination Kirsch-Schoko hatte ich mich eingestellt, also fix bei den Küchengöttern nachgeschaut was es mit den Zutaten Kirschen und Kakao, aber ohne Eier gibt. Diese Suchfunktion finde ich nebenbei gesagt spitze. Jedenfalls fiel die Wahl auf Kirsch-Vanille-Torte, eine sogenannte Kühlschranktorte denn es wird nix gebacken sondern lediglich zusammengerührt (und Pudding gekocht). Sie war sehr lecker, allerdings erschien uns der Cornflakes-Schoko-Boden ziemlich mächtig. Nächstes Mal würde ich vielleicht einen Krümelboden aus Keks und Butter machen, oder gleich einen richtigen Bisquit. Falls es bis dahin wieder Eier gibt.

Es bestand dann nur noch eine Schwierigkeit. Eignet sich eine Sahnetorte wirklich so gut als Mitbringsel zur Frühstückseinladung? Meine diesbezüglichen Bedenken wurden vom Mitbewohner jedoch glatt abgebügelt. Na und, andere Leute trinken Schnaps zum Frühstück.

Zutaten:

  • 50 g Butter
  • 100 g Schokoraspel (hier: gehackte Vollmilchkouvertüre)
  • 100 g Cornflakes
  • 1 Glas Sauerkirschen
  • 1 Päckchen Vanillepuddingpulver
  • 1 EL Zucker
  • 500 g Magerquark
  • 250 g Mascarpone
  • 100 g Puderzucker
  • 2 Päckchen Vanillezucker
  • 300 g Sahne
  • 1 Päckchen Sahnesteif

Boden der Form mit Backpapier auslegen und mit dem Ringer der Form umschliessen.

Butter zerlassen, Schokolade darin unter Rühren bei kleiner Hitze schmelzen lassen. Cornflakes grob zerdrücken und mit der Schokomasse mischen. Die Masse auf den Boden der Form geben und flach drücken.

Für den Belag die Kirschen abgiessen, Saft auffangen.

Saft mit Wasser auf 450 ml auffüllen. Zucker und Puddingpulver mit etwas Kirschsaft anrühren, den restlichen Saft unter Rühren aufkochen. Das angerührte Puddingpulver zugeben und zu einem festen Pudding kochen. Die abgetropften Kirschen unterheben. Kirschmasse auf dem Boden verteilen und kalt stellen.

Quark mit Mascarpone, Puderzucker und Vanillezucker glatt rühren. Sahne mit Sahnesteif steif schlagen und unterheben. Die Creme auf den Kirschen verteilen und glatt streichen. Die Torte abgedeckt mindestens 3 Stunden kalt stellen (hier: über Nacht). Zum Servieren aus der Form lösen, mit Kirschen und Minzblättern verzieren. Hat man beides nicht zur Hand, einfach Kakao darüberstäuben.

spanakopita

Na gut, dann eben ohne Ei! Wie ich am Samstag mit Erstaunen erfahren habe, herrscht derzeit akuter Bioeiernotstand. Im Kaiser’s: ausverkauft. Im Rewe: Ab 26. Februar wieder lieferbar. Im Bioladen: Sie können gerne vorbestellen, wir bekommen aber nur eine Kiste geliefert. Also entschloß ich mich, die Spanakopita von Monambelles einfach ohne Ei zu backen. Bei der Gelegenheit hab ich gleich noch ein paar Änderungen vorgenommen, nämlich Mandeln und Cranberries hinzugefügt (ähnlich der Spinat-Erdnuss-Tarte mit Cranberries von genial lecker) sowie die Hälfte des Fetas durch einen Rest Sauerrahm ersetzt. Um dem ganzen etwas mehr Bindung zu geben kamen noch zwei Esslöffel Semmelbrösel mit hinein, die wären aber vermutlich garnicht nötig gewesen. Beim Zusammenbauen hielt ich mich an die Anleitung zur Tomaten-Feta-Baklava. Also was soll ich sagen: das hat alles sehr gut gepaßt und war im Handumdrehen verputzt.

Zutaten:

  • 450 g TK-Blattspinat
  • 1 Bund Frühlingszwiebeln
  • 4 EL gehackte Petersilie
  • 2 EL gehackten Dill
  • 2 EL Semmelbrösel (optional)
  • 200 g Feta
  • 150 g Сметана (Schmand mit 21% Fett)
  • 50 g getrocknete Cranberries, gehackt
  • 50 g gehobelte Mandeln, etwas zerdrückt
  • Salz, Pfeffer
  • 300 g Filoteig
  • Olivenöl (etwa 50 ml)
  • 20 g Butter, zerlassen

Ofen auf 175°C vorheizen.

Blattspinat antauen lassen und grob hacken. In der Microwelle kurz erhitzen.

Frühlingszwiebeln kleinschneiden, mit dem Spinat mischen. Kräuter, Cranberries, Mandeln , zerkrümelten Feta, Schmand und Semmelbrösel hinzugeben, gut mischen. Mit Salz und Pfeffer kräftig abschmecken.

Eine Auflaufform mit Olivenöl ausstreichen. Eine Lage Filoteig daraufgeben, wieder mit Olivenöl bestreichen und eine weitere Lage Filoteig darüber. Die Hälfte der Füllung auf dem Teig verteilen.

Als nächstes wieder drei Lagen geölten Filoteig darübergeben und die zweite Hälfte der Füllung darüber. Nochmals drei Lagen Filoteig darübergeben. Die oberste Schicht mit zerlassener Butter statt mit Öl bestreichen. Etwas Wasser darüberträufeln und im Ofen 30 – 40 Minuten backen. Die oberste Schicht wird relativ schnell dunkel, daher aufpassen und ggf. auf die unterste Schiene umsetzen.

pasta mit grünem gemüse

Es wird Frühling! Okay, das mag das Anfang Februar noch ein bisschen optimistisch erscheinen, aber das Licht und der Lärm (der Vögel) deuten doch schon sehr auf die kommende Saison hin. Grund genug Nudeln mit allem, was sich an grünem Gemüse im Haushalt finden liess, zu machen. Die Nudeln heissen übrigens tofarelle no.138 und ich finde es allerliebst wie sich da jeweils eine kleine Gemüseportion im Inneren verstecken kann.

Zutaten:

  • Olivenöl
  • 3 Frühlingszwiebeln
  • 1 Zucchini
  • 1 Tasse TK-Erbsen
  • 200 ml Gemüsebrühe
  • 100 ml Sahne
  • 2 EL gehackte Petersilie
  • Salz, Pfeffer
  • 250 g Pasta

Weisses und Grünes der Frühlingszwiebeln trennen, getrennt kleinschneiden. Zucchini kleinschneiden.

Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, weissen Teil der Frühlingszwiebeln andünsten. Nach einigen Minuten Zucchini dazugeben, ebenfalls kurz mitdünsten. Mit Gemüsebrühe ablöschen. TK-Erbsen zufügen, alles köcheln lassen bis die Erbsen gar sind. Sahne und Frühlingszwiebelgrün zugeben, nochmals kurz aufköcheln. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, zum Schluss Petersilie unterrühren.

In der Zwischenzeit Pasta bissfest kochen und mit der Sauce servieren.

blumenkohlsuppe

Die Blumenkohlsuppe wollte ich eigentlich gar nicht verbloggen, denn erstens musste es schnell gehen, zweitens überhaupt Blumenkohlsuppe – gähn, und drittens wie fotografiert man die denn überhaupt? Sie war aber dann doch so gut, und damit meine ich richtig gut, dass ich das spontan erfundene Rezept hier mal festhalten werde. Der Trick ist, statt Schlagsahne Sauerrahm zu verwenden, und ausserdem das Ganze ein bisschen säuerlich mit Zitrone abzuschmecken. Auf die Art und Weise hat ein Ex-WG-Mitbewohner immer sein Blumenkohlgemüse gewürzt (à la seiner Oma), und wir leckten uns stets alle Finger danach ab.

Zutaten:

  • 20 g Butter
  • 1 Zwiebel
  • 1 Kartoffel
  • 1 Blumenkohl
  • 0.5 l Gemüsebrühe, ggf. mehr
  • 4 EL Sauerrahm / Schmand, mehr nach Geschmack
  • 2 EL Zitronensaft, nach Geschmack
  • Muskat
  • Salz, Pfeffer

Blumenkohl putzen, kleinschneiden und waschen.

Zwiebel kleinwürfeln und in Butter anschwitzen. Derweil Kartoffel kleinschneiden und ebenfalls würfeln. Wenn die Zwiebel glasig ist Kartoffelwürfel zugeben, kurz mitbraten.

Mit Brühe ablöschen. Blumenkohl dazugeben, alles bei geschlossenem Deckel 10-15 Minuten köcheln lassen, bis der Blumenkohl gar ist.

Vom Herd nehmen und pürieren. Ggf. noch Brühe zugeben, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen. Zurück auf den Herd und auf der ausgeschalteten Herdplatte nochmal kurz aufwärmen lassen. Sauerrahm zugeben, Suppe mit Muskat und Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.

Vielleicht war die Suppe auch so fein, weil ich die Сметана aus dem russischen Laden verwendet habe. Schmeckt nochmal ein bisschen anders als Saure Sahne oder Schmand, mir fehlt allerdings das kulinarische Vokabular um den Unterschied genau zu beschreiben.

Übrigens kann man hier nachlesen, was Smetana, Schmand, Schmetterling und butterfly miteinander zu tun haben.

arroz a la cubana

Feine Alltagsküche. Klar, Reis mit Tomatensauce und Spiegelei klingt jetzt nicht so spektakulär, ist aber wirklich toll. Wie bei jedem weitverbreiteten Gericht gibt es auch hier tausend Variationen, insbesondere werden oftmals noch gebackene (Koch)bananen dazu gereicht. Ich habe die spanische Variante zubereitet, die Tomatensauce ist in dem Fall ein sofrito.

Das erste Mal habe ich arroz a la cubana vor etlichen Jahren gegessen, als die völlig überraschend bei mir im Doppelzimmer(!) einquartierte spanische Austauschstudentin das Gericht auf unserer winzigen Kochplatte unter Zuhilfenahme von tomato al gusto fabrizierte. Die Kombination kam mir wie eine Offenbarung vor.

Zutaten:

  • Olivenöl
  • Zwiebel
  • 2 Zehen Knoblauch
  • Olivenöl
  • 1 Paprika
  • 1 Dose Pizzatomaten
  • 1 TL Paprikapulver (edelsüss)
  • Salz und Pfeffer
  • 200 g Reis
  • 4 Eier

Zwiebel und Knoblauch kleinhacken, Paprika in kleine Würfel schneiden.

In einer Pfanne reichlich Olivenöl erhitzen, Zwiebeln darin glasig dünsten. Paprika zufügen und 5 Minuten mitdünsten. Knoblauch zufügen und für eine Minute mitbraten. Tomaten und Paprika zufügen und 10 bis 15 Minuten köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

In der Zwischenzeit Reis kochen. Zum Schluss Spiegeleier in Olivenöl braten, mit Reis und Sauce servieren.

Beim Essen an den Urlaub denken. (Ich habe die besagte Freundin späterhin noch öfter besucht, erst in Madrid, dann in einem winzigen Dorf in der Sierra Nevada. Und überall war das Essen phantastisch. Seit neuestem wohnt sie auf Menorca, dahin habe ich es aber noch nicht geschafft….)

pasta mit tomaten-mascarpone-sauce

Manchmal kommt der Mitbewohner abends nach Hause und sagt “Hey im Monopol gab’s heute mittag <diesOderDas>. Wollen wir das vielleicht mal nachbasteln?” Klaro, machen wir  also Nudeln mit Mascarponesauce, inclusive liebevollst und originalgetreu angeordneter Mozzarellakugeln. Fünf pro Portion! Und der mühsam gepäppelte Basilikumtopf in der Küche mußte seine vorletzten Blätter lassen, damit es auch wirklich so aussah wie im Original.

Zutaten:

  • 2 EL Olivenöl
  • 1 Schalotte
  • 3 Zehen Knoblauch
  • 1 Zucchini
  • 1/2 EL getrockneter Oregano
  • 1 Dose gehackte Tomaten
  • 2 EL TK-Basilikum
  • 4 EL Mascarpone
  • Salz, Pfeffer
  • 350 g Pasta
  • Mini-Mozzarella

Schalotte würfeln, Knoblauch kleinhacken, Zucchini kleinschneiden.

Schalottenwürfel in Olivenöl langsam anschwitzen, wenn sie glasig sind Knoblauch dazugeben und 1 Minute mitdünsten. Zuchini und Oregano dazugeben und fünf Minuten dünsten. Tomaten dazugeben und 10-15 Minuten köcheln lassen. (Je nach gewünschter Suppigkeit kann man etwas Nudelwasser dazugeben.)

Basilikum und Mascarpone dazugeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Nudeln bißfest kochen, abgießen und mit der Sauce mischen. Mit Mozzarella servieren.

schoko-bananen-butter

Nutella hat bei uns Hausverbot. Ich könnte jetzt sagen es läge daran, daß ich es viel zu fettig und süß finde, was eigentlich auch stimmt. Das ändert aber nichts an der Tatsache daß der Glasinhalt, wenn denn mal welches im Hause war, trotzdem immer so schnell abnahm – weil ich es des nächtens gelegentlich mit einem Löffel verspeiste. Spätestens nach dem dritten Löffel schmeckt es dann aber auch wirklich eklig. Der Mitbewohner wiederum hat ganz andere Vorbehalte: es ist ihm nicht schokoladig genug. Was er dann als Alternative mit höheren Kakaoprozenten nach Hause bringt, finde ich hingegen unangenehm nach billigster Bitterschokolade schmeckend.

Aber uns kann geholfen werden! Fett, Zucker, Schoki – das sollte doch hinzukriegen sein. Die Idee für den Aufstrich habe ich aus dem Buch “Kochen für Babys und Kleinkinder” (was wir nicht alles im Hause haben), wo unter dem schönen Namen Karibikbutter eine Mischung aus Butter, Kakao, Maronen, Banane und Zucker vorgestellt wird. Was die Maronen in der Karibik zu suchen haben erschließt sich mir nicht, ich habe sie aber sowieso weggelassen. Die Mengen sind so Pi mal Daumen geschätzt, viel falsch machen kann man da vermutlich nicht.

Wer das Ganze homogener möchte, nimmt wie im Rezept angegeben den Pürierstab. Ich hab’s nur mit der Gabel zermatscht.

Zutaten:

  • 1/2 Banane
  • 50 g Butter
  • 3 EL Kakao
  • 3 EL brauner Zucker
  • 1/2 TL Zimt

Banane mit der Gabel zerdrücken, dann die anderen Zutaten zugeben und gut mischen. Lecker.

Hält sich im Kühlschrank angeblich zwei Wochen, da kann ich aber nichts zu sagen. Variationen mit Nüssen, Mandeln, Kokos etc. stelle ich mir auch gut vor.

zuckermais-polenta mit brokkoli und champignons

Lecker, aber nicht ganz unaufwändig. Was sich im Rezept so unauffällig in der Rubrik Zum Servieren versteckt (gedämpftes Gemüse, gebratene Pilze, Würzbutter) bedeutet in der Realität mal eben drei Töpfe mehr, die es zu bewachen gilt. Es hat sich aber auf jeden Fall gelohnt, denn jetzt bin ich endlich mal in den Genuß von Polenta gekommen. Die habe ich vorher höchstens in der Mensa gekostet, mit dem entsprechenden Ergebnis.  Das Originalrezept stammt (mal wieder) aus der Neuen Vegetarischen Küche, meine Änderungen:  die Menge erhöht, TK-Mais statt Maiskolben, Brokkoli statt Spargel, Champignons statt Shitake, Zitronenbutter statt Salbeibutter.

Zutaten:

Polenta:

  • 1,5 TL Meersalz
  • 125 g TK-Mais
  • 150 g Instant-Polenta
  • 25 g Butter
  • Salz und Pfeffer
  • Olivenöl

Maiscreme:

  • 125 g TK-Mais
  • 25 g Butter
  • 2 Schalotten, fein gehackt
  • 1 Knoblauchzehe, fein gehackt
  • 1 Prose frisch geriebene Muskatnuss
  • Meersalz und Pfeffer
  • 200 g Schlagsahne

Zum Servieren:

  • 2 kleine Brokkoli
  • 200 g braune Champignons
  • 1/2 EL Butterschmalz
  • Salz, Pfeffer
  • 80 g Butter
  • frischer Zitronensaft

Brokkoli und Pilze putzen und kleinschneiden.

Für die Polenta 1,2 l Wasser zum Kochen bringen, das Salz zufügen und den Mais darin kochen, bis die Körner weich sind. Mais abgießen, Kochsud auffangen.

800 ml Maiskochsud abmessen und nochmals aufkochen. Hitze reduzieren und unter kräftigem Rühren langsam die Polenta einrieseln lassen. Die Polenta unter ständigem Rühren bei schwacher Hitze eindicken lassen, Butter und Maiskörner einrühren, abschmecken und die Masse in eine mit geölter Alufolie ausgelegte Auflaufform gießen. Glatt streichen und beiseitestellen.

Backofen auf 220 °C vorheizen.

Butter für die Maiscreme in einem Topf bei mittlerer Hitze zerlassen. Die Schalotten unter gelegentlichem Rühren weich dünsten. Knoblauch, Muskat, Mais, Meersalz und Pfeffer zugeben und eine Minute mitdünsten. Schlagsahne zufügen und bei reduzierter Hitze unter gelegentlichem Rühren 30 Minuten köcheln lassen, bis der Mais weich ist. Zu einer dickflüssigen Creme pürieren und nochmals abschmecken.

Polenta auf ein Schneidbrett stürzen und in Stücke schneiden. Diese auf ein Backblech legen, mit Olivenöl beträufeln und im Ofen 15 – 20 Minuten backen, bis sie goldbraun sind.

Brokkoli dämpfen. Pilze in Butterschmalz anbraten.

Für die Zitronenbutter Butter bräunen, 1-2 EL Zitronensaft zufügen.

Vor dem Servieren Pilze und Brokkoli in einer großen Pfanne nochmals erwärmen, mit Zitronenbutter übergießen.

Polenta auf Teller verteilen und je einen großen Löffel warme Maiscreme darübergeben. Mit dem Gemüse anrichten.

breite nudeln mit apfelmus

Cucina povera nennt Robert das Taróz von gestern, bei uns würde man wahrscheinlich etwas weniger poetisch Armeleuteessen dazu sagen. Oder vielleicht einfache Bauernküche? In dieselbe Kategorie fällt jedenfalls das heutige Mittagessen  –  Breite Nudeln mit Apfelmus, ein Standardgericht meiner Oma (die es wiederum von ihrer Großmutter hat) und heißgeliebt von allen Kindern, Enkeln und Urenkeln. Die Nudeln sind selbstgemacht, der Apfelmus ebenfalls. Traditionell gibt’s dazu eine Vorsuppe aus dem Nudelwasser, die hab ich natürlich auch gemacht.

Es war allerdings garnicht so einfach das Rezept in Erfahrung zu bringen, denn genau abwiegen tut meine Oma mit schätzungsweise 70 Jahren aktiver Küchenerfahrung sowas natürlich nicht mehr. Aber ich bin sehr stolz darauf, daß meine Nudeln auf Anhieb gelungen sind und das Gericht fast genausogut wie das Original wurde. Warum nur fast? Das steht weiter unten.

Zutaten:

  • 3 Eier
  • 3 EL Wasser
  • Salz
  • 320 g Mehl
  • 60 g Butter
  • 2 El Zucker
  • 1 Glas Apfelmus (von Oma)

Für die Suppe:

  • 1 l Nudelwasser
  • Brühwürfel (hier: Instant-Gemüsebrühe)
  • etwas Butter
  • 1 Ei

“Also, ich denke für Euch reicht der Teig mit drei Eiern. Dazu dann pro Ei ein Eßlöffel Wasser. Kleine Eßlöffel. Alles verrühren, salzen,  und dann Mehl dazu.”

Und wieviel Mehl?

“Naja, soviel es annimmt. Ich hab das in meinem ganzen Leben noch nie abgewogen, ich hab das halt im Gefühl.” (Aber ich hab’s abgewogen, mein Teig hat genau 320 g angenommen.)

[History repeating: Rezept von der Oma, Schüssel von der Uroma. Am oberen Rand wurden früher die Messer geschärft.]

Der Teig muß laut meiner Oma nicht ruhen sondern wird gleich weiterverarbeitet. Ich hab ihn aber doch ein bißchen in Ruhe gelassen, solange bis ich die Küche zusammengeräumt hatte.

Dann Teigplatten ausrollen und zum Trocknen aufhängen.

Genau wie bei Oma!

Die Nudeln werden dann etwa 25 cm x 2 cm breit geschnitten.  Ich habe die geschnittenen Nudeln auch nochmal aufgehängt, denn ich brauchte Platz. Das muß aber nicht unbedingt sein denn sie werden ja gleich weiterverarbeitet.

Wichtig: kleine Beiköche adäquat beschäftigen!

Alle Nudeln fertig und von der Leine gepflückt:

Nudeln fünf Minuten kochen.

Dann abgießen und Nudelwasser auffangen. Nudeln auf einem Durchschlag abtropfen lassen.

Jetzt erstmal die Suppe machen: 1 l Nudelwasser in einen Topf geben und köcheln lassen, einen Stich Buter dazu und mit Brühwürfel/Gemüsebrühe nach Geschmack würzen. Ein Ei auf einem Teller verschlagen und  mit dem Löffel durch die Suppe ziehen. Das Ergebnis sieht dann so aus:

Und dann das Finish: Butter in einer großen Pfanne zerlassen und Nudeln darin braten. Zucker dabei einstreuen. Das Braten dauert ein Weilchen, und passiert normalerweise während man die Suppe ißt. Da ich erst hinterher damit angefangen habe sind die Nudeln ein klein bißchen weniger knusprig geworden als geplant und daher auch nur fast so gut wie das Original. Aber für’s erste Mal ist das eine verzeihliche Panne finde ich.

Die gebratenen Nudeln mit Apfelmus servieren und aufessen. Großes Lob der Tischgäste einheimsen, Oma anrufen und Bericht erstatten.

“Ach weißt Du, bei mir mußte es früher auch oft schnell gehen. Da hab ich mich manchmal frühs noch hingestellt und erstmal das Apfelmus frisch gekocht.”