Mit Traditionsrezepten ist das ja immer so eine Sache. Da gibt es tausende Originalrezepte, verschiedenste Meinungen was rein muß und was auf keinen Fall rein darf etc. pp. Nichtsdestotrotz hab ich mich mal an Krautfleckerl gewagt, und zwar hauptsächlich entlang des Zucker-vs.-Nicht-Zucker-Schule-versöhnenden Rezeptes von genussmousse. Doch wie schreibt man dort?
Fertignudeln zu verwenden (Glück gehabt – die hab ich selber gemacht), die Rindssuppe nicht selbst zuzubereiten (oweh – Instant-Gemüsebrühe verwendet…) oder gar das Schweinsschmalz durch anderes Fett zu ersetzen (nochmal oweh – Butterschmalz genommen) hieße Sparen am falschen Platz – dann schmeckt’s gleich nur noch halb so gut!
Das wiederum kann ich mir garnicht recht vorstellen, denn wir fanden es auch so schon ausnehmend gut, geradezu delikat. Dabei kamen ganz unorthodox auch noch Saure Sahne und Schnittlauch (wie bei den Küchengöttern) dazu, sowie ein bisschen Cayennepfeffer (in einem Kommentarthread bei Chefkoch aufgeschnappt). Jedenfalls Dank an das schöne Österreich für dieses schöne Gericht, das gab’s nicht zum letzten Mal.
Zutaten:
Fleckerl:
- 3 Eier
- 300 g Mehl (Type 550)
Kraut:
- 1 kleiner Weißkrautkopf (hier: rd. 1 kg)
- 2 EL Butterschmalz
- 2 Zwiebeln
- 1 EL Zucker
- 1/2 TL Kümmel
- 350 ml Gemüsebrühe
- Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer
Zum Servieren:
- Saure Sahne
- Schnittlauchröllchen
Für die Fleckerl Eier und Mehl zu einem geschmeidigen Nudelteig verkneten. In Frischhaltefolie einwickeln und im Kühlschrank ruhen lassen.
Ausrollen und Fleckerl schneiden, Zielgröße sind 2×2 cm. Naja.
Ich habe sie dann erst einmal in den Kühlschrank gepackt, da sie erst abends weiterverwendet wurden. Auf Pergamentpapierlagen in einer Plastikdose ging das prima.
Zwiebel klein schneiden. Weisskraut vierteln, Strunk entfernen und waschen, kleinschneiden.
Die Zwiebel in Butterschmalz glasig andünsten, Kümmel und Zucker zugeben und unter Rühren karamellisieren.
Kraut hinzugeben und 10 Minuten rösten. Gemüsebrühe aufgießen und das Kraut weich garen. Salzen, mit Pfeffer und einer Prise Cayennepfeffer abschmecken.
Fleckerl in reichlich Salzwasser bissfest garen (hier 3.5 Minuten), abgießen und unter das Kraut mischen. Nochmal kurz heiss werden lassen.
Mit etwas Saure Sahne und Schnittlauch servieren.
Das sieht aber sehr lecker aus!
herrlich süddeutsch und gleich gemerkt. dankeschön! lg, nikki
süddeutsch? auwei, wenn das die ösis lesen 🙂
aber ich habe ehrlich gesagt keine ahnung ob das nicht auch in bayern ein verbreitetes gericht ist.