Eine Premiere! Erstmals wagte ich mich an die eigenhändige Zubereitung von Gnocchi, auch wenn das auf dem Bild womöglich nicht ganz eindeutig zu erkennen ist. Also gleichmäßige Form, Gabelmuster und dergleichen Pedanterien spare ich mir mal für den nächsten Versuch auf.
Es sollte also Kürbisgnocchi geben, und zu diesem Zweck wurde ein Eins-A Hokkaido von 1280 g Lebendgewicht angeschafft. Nach dem Entkernen blieben davon mit Schale noch 811 g übrig, welche nach dem Backen und Abziehen der nunmehr weichen Schale auf magere 400g schrumpften. Daher disponierte ich ein bisschen um und streckte das Ganze mit Kartoffeln.
Aus den Unmengen an Kürbis- bzw. Kartoffelgnocchirezepten im Netz versuchte ich ein passendes Verhältnis von Masse/Ei/Mehl zu destillieren. Angefangen habe ich mit 100g Mehl, aber damit war beim besten Willen keine formbare Masse hinzukriegen. Also ein bisschen mehr Mehl. Und noch ein bisschen mehr. Eingedenk Roberts eindringlicher Warnungen ließ ich es bei 250g gut sein, auch wenn der Teig bis dahin bei weitem noch nicht gut handhabbar war. Aber auf einem großzügig mit Mehl und Grieß bestreutem Brett breitstreichen ging schon, mit bemehltem Messer zunächst in Streifen, dann in kleine Klumpen teilen auch – und siehe da, durch einige beherzte Handgriffe konnten die einigermassen unfallfrei ins siedende Salzwasser bugsiert werden.
Die Dinger sind nicht auseinandergefallen. Und schmeckten phantastisch! Garnicht mehlig, vielleicht ein bisschen zu sehr in Richtung Kartoffel, aber hey! Da wollen wir mal nicht kleinlich sein. Das Rezept ergibt übrigens eine riesige Menge Gnocchi, nicht erschrecken.
Zutaten:
- 1 Hokkaidokürbis (1,2 kg, ergibt ca. 400g gebackenes Kürbisfleisch)
- 600 g Kartoffeln
- 250 g Mehl
- 20 g gehobelter Parmesan
- 2 Eier
- 3/4 TL Salz
- Pfeffer
- Muskat
- zerlassene Butter
Spinatsauce:
- 2 EL Butter
- 2 Zehen Knoblauch
- 1 große Zwiebel
- 450 g TK-Spinat (besser natürlich frischer, den gab es aber nicht)
- Salz, Pfeffer
Kürbis in Spalten schneiden, entkernen und in eingeölter Auflaufform 3/4 – 1 Stunde bei 180° im Ofen backen, bis er weich ist. Die Schale schälen bzw. abziehen (die schmeckt übrigens in dem Zustand köstlich). Kürbisfleisch mit dem Kartoffelstampfer zerquetschen. Den Teil der Arbeit habe ich schon morgens erledigt und das Kürbisfleisch dann im Kühlschrank aufbewahrt.
Kartoffeln kochen, schälen und ein Weilchen ausdämpfen lassen. Noch heiss zerstampfen, Kürbisfleisch zufügen (ggf. kurz in der Mikrowelle aufwärmen, s.o.). Mehl, Pfeffer, Salz, Muskat, Parmesan, zerquirlte Eier unterheben, nicht zuviel kneten. (Warum?)
Teig portionsweise auf einem dick mit Grieß und Mehl bestäubten Holzbrett breitstreichen, mit bemehltem Messer in etwa 2x2cm Quadrate schneiden (Ok, das war das Ziel. Meine waren meist viel größer).
Ebenfalls portionsweise in kochendes Salzwasser geben, wenn sie aufsteigen noch 3 Minuten ziehen lassen. In eine angewärmte Schüssel geben und mit zerlassener Butter beträufeln.
Für die Spinatsauce Knoblauch kleinhacken, Zwiebel würfeln. Zunächst Zwiebel in Butter glasig dünsten, Knoblauch zufügen und kurz mitdünsten. Spinat langsam in der Pfanne auftauen lassen (evtl. etwas Wasser hinzufügen), mit Salz und Pfeffer würzen.
Und wie geht’s weiter? Der nächste Kürbis liegt schon auf dem Küchenschrank bereit, ein prächtiger Butternut. Derzeit bin ich wohl im Kürbisfieber.